In einem bis zum letzten Versuch spannenden und hochklassigen Wettkampf bewies Saskia Lindner Nerven- und Leistungsstärke und holte nach 2016 auch 2017 den deutschen Meistertitel im Block Wurf für die LGEF nach Frankfurt mit 2.847 Punkten. Diese Punktzahl bedeutet Platz 1 in der deutschen Saisonbestenliste und Platz 2 der ewigen hessischen Bestenliste, hinter Carolin Schäfer aus dem Jahr 2006.
Bei Dauerregen und böigem Wind starteten die Riege der besten acht der Qualifikation in den 80m „Hürdenwald“. Dabei war erwartungsgemäß die Vorjahreszweite Sarah Vogel die Beste. Saskia kam jedoch mit sehr geringem Abstand trotz widriger Bedingungen als Zweite ins Ziel und schaffte sich damit eine gute Ausgangsbasis für die folgenden vier Disziplinen.

Mit einem deutlichen Abstand In ihrer Paradisziplin Weitsprung (5,55m) erarbeitete sich die Hessische U16 und U18 Meisterin in dieser Disziplin erstmals die Führung, die sie bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollte.
Die im Training zusammen mit Wurftrainer Friedrich Schneider erarbeiteten sichtbaren Fortschritte bei Diskuswurf sollten auch im Wettkampf Bestand haben. Das Ergebnis war eine Bestweite mit 32,77m, die zweite innerhalb einer Woche.
Besondere Freude in die Gesichter von Saskia und ihrem Trainer Maxime Belot zauberte die Saisonbestleistung von 12,52 s über 100m. Diese Leistung zeigte einerseits die aufsteigende Form und im Hinblick auf die noch folgenden Auftritte bei SDM und DM, andrerseits war sie wichtig für den Ausbau des Vorsprungs gegenüber den direkten Konkurrentinnen. Dies sollte auch notwendig werden, wie sich in der letzten Disziplin noch rausstellte.
Der Kugelstoß sollte vor allem die Nervenstärke von Saskia herausfordern. Als Führende stieß Saskia in ihrem ersten Versuch knapp an die 12 m. Der Versuch wurde jedoch aufgrund eines Fußfehlers ungültig gegeben. Nun waren kühler Kopf und Taktik gefragt. Die Athletin bewies ihre Stabilität und lieferte auf Sicherheit ausgerichtete gültige Versuche zwei und drei. Die erzielten 10,90m sicherten im letzten Versuch den Vorsprung von 34 Punkten und damit die erneute Meisterschaft vor der Vorjahresdritten Pia Northoff von der TuS Jöllenbeck (Westfalen) und der Vorjahreszweiten und hessischen Dauerrivalin, Sarah Vogel (LG Seligenstadt).