Da standen wir nun voller Erwartung vor der Leichtathletik-Halle in Kalbach. 35 Athleten/innen und 5 Trainer waren endlich bereit die Reise nach San Benedetto in Italien anzutreten. Mit tonnenschweren Koffern beluden wir den Bus, stiegen ein und fuhren, nachdem einige Abschiedstränen geflossen waren, los.
Bereits nach kurzer Zeit im Bus war die bedrückte Stimmung verflogen und es wurde sehr lustig im Bus. In Nürnberg machten wir unsere erste Pause, nachdem der Busfahrer sich und seine Familie vorgestellt hatte. Nach fünf Stunden Fahrt wurde es nicht ruhiger, obwohl es schon ein Uhr nachts war. Dies ist nicht nur müden Athleten aufgefallen, sondern auch den Trainern und sogar dem Busfahrer. Nach weiterer Party im Bus, sprachen der Busfahrer und die Trainer ein Machtwort, sodass einige Athleten/innen doch noch zum Schlafen kamen. Nach einer anstrengenden Fahrt waren wir endlich da.
Nachdem jedes Gepäckstück seinen Besitzer gefunden hatte, begann die Zimmerverteilung. Als schließlich jeder im Zimmer war, stellten wir erhebliche Defizite zwischen den im Netz gezeigten Bildern und der Realität fest. Außer das Zimmer von Nadja, Rose, Lena und Saskia; diese hatten das reinste Luxuszimmer. Obwohl die Zimmer nicht unbedingt unseren Vorstellungen entsprachen, trübte es unsere Stimmung nicht.
Jetzt wurden erst einmal unsere Sachen eingeräumt und suchten dann unseren Gemeinschaftsraum. Dort besprachen wir, wie das Essen bestellt wird und die Trainer gaben uns ein paar Benimmregeln mit. Daraufhin fand unser erstes Training am Strand statt.
Nach dem Duschen ging es dann zum Essen ins Restaurant.
Nachdem sich alle gesetzt hatten, durften wir uns auf die Vorspeise stürzen, die sehr ungewöhnlich und exotisch aussahen. Viele von uns wussten nicht so ganz, was vor uns stand. Unser Essen hat gut geschmeckt, doch der Nachtisch kam nicht immer gut bei uns an.
Unsere Trainer hatten beschlossen für das Trainingslager die Handys am Abend einzusammeln. Also gaben wir diese ungern nach dem Essen ab.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstücken wurden sie uns wieder überreicht.
Manchmal hat sich Maxime darüber beklagt, dass einige Handys noch spät in der Nacht
klingelten oder der Wecker eingestellt war. So landete ein Handy auch mal im Waschbecken zugestopft mit Kissen.
Direkt am zweiten Tag sind wir voller Müdigkeit aufgestanden um uns Athletik und Gymnastik zu stellen. Und das Ganze vor dem Frühstück. Das kam nicht bei jedem gut an.
Umso besser hat uns nach dem Frühtraining das Frühstück geschmeckt. Es gab Croissants, Brötchen, Kakao, Wurst, Käse, Nutella, Müsli, Cornflakes und Marmelade.
Danach waren wir gestärkt für die nächste Trainingseinheit.
Nachdem wir zwei Stunden hatten, um zu machen was wir wollten, standen wir alle mit Spikes, Sonnencrème, Wasser und Motivation bewaffnet in der Eingangshalle des Hotels. Wir beluden den TSG-Bus mit unseren Taschen, und mit unseren Trainern an der Spitze sind wir zum Stadion gegangen.
Das Stadion, in welchem wir die nächsten acht Tage trainieren würden, bestand zunächst nur aus einer Rasenfläche, einer 400m-Bahn und einer Hochsprunganlage. Doch betrachtete man das Gelände genauer, konnten wir eine kleine Nebenhalle identifizieren, in der wir Hürden trainieren konnten.
Unser erstes Training begann mit Einlaufen, Dehnen und Koordination. Anschließend haben wir in Form eines Spieles unsere Schnelligkeit trainiert, indem wir möglichst versuchen mussten in die 1. Liga zu kommen. Die am Ende eines Spieles in der 3. Liga waren, hatten die Ehre unsere Taschen der in der 1. und 2. Liga laufenden Athleten ins Hotel zurückzutragen.
In der zweiten Hälfte des ersten Trainings wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe wurde von Bernd in Hürden trainiert, die andere Gruppe wurde von Maxime in Weitsprung verbessert.
Nach dem Training gingen wir alle geschlossen wieder zurück, wobei ein großer Supermarkt TIORE entdeckt wurde. Als wir in unserem Hotel angekommen waren, stellten wir fest, dass unser Mittagessen schon fertig war. Wir begaben uns in unseren Gemeinschaftsraum, in dem Claudia und Marsh (ich weiß nicht, wie er geschrieben wird) unser Mittagessen vorbereiteten. Es gab Brot, Käse, Wurst, Joghurt, Müsliriegel und einen sensationellen Obstsalat. Jeder stürzte sich darauf, als gäbe es nicht genug für alle.
Nachdem wir ein nährstoffreiches Mittagessen hatten, gingen wir auf unser Zimmer, um neue Energie für das Nachmittagstraining zu sammeln.
Zum Nachmittagstraining sind wir dann oft wieder vom Hotel ins Stadion gejoggt.
So konnten wir uns das Einlaufen sparen.
Zum Glück hatten wir fast immer schönes Wetter und konnten auch am Strand trainieren. Hier haben wir Laufspiele gemacht.
Das Wäscheklammer-Nachlauf-Spiel von Maxime hat uns viel Spaß gemacht. Auch Football wurde mit Begeisterung und vollem Körpereinsatz mit den Trainern gespielt.
Bei Regen und Sturm stand uns die Tiefgarage des Hotels als Trainingsgelände zur Verfügung. Doch zum Glück war das nur an zwei Tagen nötig.
Die italienischen Hotelgäste haben sich über so viel sportlichen Einsatz doch sehr gewundert. An manchen Tagen durften wir sogar „ausschlafen“, weil wir kein Frühtraining hatten. Hier haben wir dann den Markt in San Benedetto besuchen durften.
Obwohl wir erst gefrühstückt hatten, suchten einige Jungs die größte Pizza der Stadt zum Verspeisen. Und haben sie natürlich gefunden.
Mit viel Training und noch mehr Spaß ging das Trainingslager dann doch sehr schnell vorbei.
Nach einer kurzen, letzten Nacht fuhren wir müde, erschöpft und beladen mit Süßigkeiten (die Trainer mit Wein), um fünf Uhr am Freitagmorgen vom Hotel los.
Die Meisten schliefen bereits nach einigen Kilometern wieder für zwei bis drei Stunden ein. Zum Glück konnten wir im Bus DVDs anschauen, sodass die Busfahrt nicht zu langweilig wurde.
Gegen 21 Uhr kamen wir dann in Kalbach an und wurden hier von unseren vor Freude strahlenden Eltern empfangen.
Vor uns lag ein Wochenende zum Ausschlafen und Ausruhen. Und das hatten wir dringend nötig.
Von Sophie Sun
19. Mai 2015